Hellbrunner Wasserspiele, Salzburg

Die schönen Wasserspiele des Markus Sittikus

Die Hellbrunner Wasserspiele im herrlichen Schlosspark sind eine einzigartige Sehenswürdigkeit von Salzburg. Die Idee stammt aus Italien, doch selbst in ihrem Ursprungsland finden die Hellbrunner Wasserspiele nicht ihresgleichen. In der gesamten Anlage des Schlosses gibt es Brunnen, Grotten und Skulpturen mit versteckten Düsen, Röhrchen und Kanälen, aus denen Wasser fließt, sprüht oder spritzt.

Unterkünfte nahe Hellbrunner Wasserspiele

Dachgeschoss IFriesachers AniferhofDZ ab 88,20 €Landgasthof RechenwirtDZ ab 75,00 €Zusätzliche Unterkünfte nahe Hellbrunner Wasserspiele

Zur Unterhaltung seiner Gäste und vor allem seiner selbst, ließ Markus Sittikus den Garten seines Lustschlosses mit besonderen Spritzvorrichtungen ausstatten. Beispielsweise sind die steinernen Sitze am Fürstentisch mit Wasserkanälen versehen - der Erzbischof machte sich einen Spaß daraus, seine Gäste mit plötzlichen Wasserstrahlen zu überraschen. Er selbst saß natürlich auf dem einzigen Stuhl ohne Spritzvorrichtung. Ein weiterer Streich des Erzbischofs war die versteckte Wasserwand: Wollten die bereits nass gespritzten Gäste flüchten, sprühte Wasser aus 87 Düsen im Boden.

Die Grotten im Park Hellbrunn spiegeln den Ideenreichtum und die Liebe zum Detail der Erzbischöfe wider, denn jede der Höhlen fasziniert durch ihre Architektur und Technik. Die Grotten sind mythologischen Göttern gewidmet oder nach ihrem Inneren benannt und sollten bei den Gästen Entzücken oder Schaudern hervorrufen. In der Spiegelgrotte beispielsweise wird der Besucher Opfer mehrerer Sinnestäuschungen, in der Ruinengrotte findet er ein Bild der Zerstörung vor und die Venusgrotte zeigt die Statue der Liebesgöttin in verspielter Umgebung.

Zauberhafter Skulpturenbrunnen im Park

Die Neptungrotte hinter dem Schloss ist die größte der Hellbrunner Grotten, die bereits am Eingang von prächtigen Meeres-Rössern bewacht wird. Unter dem Gott mit dem Dreizack steht das Germaul, ein großer Wasserautomat in Form eines Kopfes. Er gilt als heimliches Wahrzeichen von Hellbrunn. Die Fratze mit den rollenden Augen streckt dem Besucher die Zunge heraus oder überrascht ihn aus versteckten Düsen und Kanälen mit einem plötzlichen Wasserguss.

Die Kronengrotte, die auch Midasgrotte genannt wird, erstaunt mit einem weiteren Wasserspiel. In der Mitte der Grotte schwebt auf einem breiten Strahl eine Krone, die sich dank des konstanten Wasserdrucks kaum bewegt. Auch in dieser Grotte ist man vor den überraschenden Wasserfontänen nicht sicher, immer wieder spritzt es unerwartet aus Decke, Boden und Wänden.

Grotten der Hellbrunner Wasserspiele

In der Vogelsanggrotte erklingt das Gezwitscher elf verschiedener Vogelstimmen, die durch eine komplizierte Mechanik erzeugt werden. Vereinfacht dargestellt funktioniert das Pfeifenwerk wie folgt: Wasserräder betreiben einen Blasebalg, der Luft in die Pfeifen einer Orgel presst. Die Walze dieser Orgel wiederum wird durch eine Wasserturbine in Bewegung gebracht. Anhand der Kraft des Wassers setzt sich die Technik in Bewegung und verzaubert die Besucher durch ein beeindruckendes Klangerlebnis.

Die Wasserautomaten in den Grotten entlang des schmalen Fürstenwegs sind eine weitere Attraktion des Gartens, die fünf Szenen aus Handwerk und Mythologie darstellen. Hinter den Grotten befindet sich ein kleiner Kanal mit einem Pumpwerk, das die Figuren in Bewegung setzt. In der ersten Grotte sieht man einen Schleifer bei der Arbeit, die zweite zeigt den Gott Apollo und in der dritten Höhle steht ein Müller bei seinem laufenden Mühlrad. In Grotte Nummer vier kämpft der Gott Perseus gegen einen Drachen und die letzte Grotte zeigt einen Töpfer bei der Ausübung seines Handwerks.

Mechanisches Theater am Fürstenweg

Das Mechanische Theater liegt ebenfalls am Fürstenweg. Dabei handelt es sich um ein Miniaturtheater mit fast 200 kleinen Holzpuppen und einer angeschlossenen Orgel, die mit Wasser betrieben werden. Im Jahr 1746 begann der Halleiner Salinenarbeiter Lorenz Rosenegger mit dem Bau des kleinen aber äußerst beeindruckenden Theaters, das als Ersatz für die marode Schmiedgrotte dienen sollte. Die Fertigstellung des Wasserspiels dauerte vier Jahre, am 28. Oktober 1752 bewegte sich das Mechanische Theater zum ersten Mal in seiner heutigen Form.

In dem Mechanischen Theater werden die Szene einer barocken Kleinstadt dargestellt, während die Orgel die Figuren im Takt ihrer Bewegungen begleitet. Um einen Palast herum herrscht ein reges Treiben: Handwerker gehen ihrer Arbeit nach, andere Püppchen flanieren durch die kleinen Straßen. Immer wieder entdeckt man neue Gestalten wie Bauern, Arbeiter, Metzger und Palastwachen. Das Mechanische Theater ist ein Spiegel der Gesellschaft des 18. Jahrhunderts. Der Lärm, den die verborgenen Zahnräder, Drähte und Wasserräder verursachen, lässt die komplizierte Technik hinter der Kulisse dieses kleinen Kunstwerks erahnen.