Stift Nonnberg, Salzburg

Das Frauenkloster Stift Nonnberg thront in Salzburg

Das Stift Nonnberg gilt als eines der ältesten bestehenden Frauenkloster, denn bereits um das Jahr 700 gründete der Heilige Rupert die Benediktinerinnen-Abtei Nonnberg. Die Heilige Erentrudis leitete das Kloster als erste Äbtissin. Dem Besucher stehen die Kirche und die Johannes-Kapelle auf dem Nonnberg zur Besichtigung offen.

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Die Gebäude der Klosteranlage stammen aus verschiedenen Epochen und sind zwischen dem 13. und 19. Jahrhundert entstanden. In die Bauwerke des Konvents haben Besucher keinen Zugang, lediglich Fachleute und Gelehrte erhalten in Ausnahmefällen Zutritt.

Die erste Kirche des Klosters fiel vermutlich einem Brand zum Opfer. Im Jahr 1009 fand die Weihe der neu erbauten romanischen Basilika zu Ehren der Heiligen Maria statt, die auf Heinrich II. und seine Frau zurückzuführen ist. Jedoch brannte auch diese Kirche im Jahr 1432 ab und von dem Gebäude blieben nur der Türbogen und ein Türpfosten übrig. Den Flammen entkommen sind außerdem einzigartige romanische Fresken aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, die heute äußerst wichtige Zeugnisse der österreichischen Wandmalerei sind.

Im Jahr 1464 begann die Errichtung einer neuen, diesmal gotischen Kirche an gleicher Stelle, deren Leitung die Äbtissin Agatha von Haunsperg übernahm. Diese Kirche hat die Jahrhunderte überdauerte und existiert noch heute, wurde aber in den Jahren zwischen 1895 und 1951 gründlich renoviert.

Der gotische Bau der Klosterkirche ist liebevoll verziert und mit dekorativen Elementen geschmückt. Im Chor befindet sich ein prachtvoller Flügelaltar, in dessen Mittelschrein die Statuen von Maria und den Landespatronen Rupert und Virgil thronen. Die Krypta der Kirche ist eine architektonische Besonderheit, denn die Säulen in dem unterirdischen Gewölbe stehen frei.

An der Kirchenwand im Felsen liegt das Grab der Heiligen Erentrudis, der ersten Leiterin des Stifts Nonnberg. Im Südportal der Kirche sieht der Besucher vier Figuren: Kaiser Heinrich II. als Unterstützer des romanischen Kirchenbaus, Maria als Kirchenpatronin, den Heiligen Rupert, den Gründer des Klosters und die Heilige Erentrudis, welche die erste Äbtissin des Stifts Nonnberg war.

Neben den bedeutenden Fresken kann der Besucher schöne Grabmalereien im Kloster entdecken. Einen der Grabsteine schmückt sogar ein Portrait. Hier ruht die kleine Tochter von Erzbischof Wolf Dietrich.

An der Pforte des Klosters liegt die Johannes-Kapelle, die besichtigt werden kann, wenn man sich zuvor den Schlüssel aushändigen lässt. In den Jahren zwischen 1448 und 1451 wurde die Kapelle im gotischen Stil wieder aufgebaut, vorher diente sie als Totenkapelle. Der prächtige Flügelaltar aus dem Jahr 1498 war ein Geschenk des Erzbischofs Wolf Dietrich und wurde vermutlich von Schülern des Bildhauers und Malers Veit Stoß geschaffen.

Im Kloster Nonnberg präsentieren sich dem Besucher viele kleine Kunstwerke: ein altes Kreuz aus dem Salzburger Dom  8 , Kronen der Äbtissinnen, ein Faltstuhl mit Schnitzereien aus Elfenbein und vieles mehr, das entdeckt werden möchte.

Die Klosteranlage des Stift Nonnberg im Detail

Eine berühmte Anwärterin auf das Noviziat im Kloster Nonnberg war die Wienerin Maria von Kutschera. Vor ihrer Aufnahme als Nonne schickte die Äbtissin sie als Kindermädchen in das Haus des Witwers Baron Georg Ritter von Trapp, wo sie sich um dessen sieben Kinder kümmerte. Kurz darauf warf sie ihre Lebenspläne über den Haufen und heiratete den Baron. Um das Jahr 1930 gründete sie mit ihrer Familie einen Chor, der sich großer Beliebtheit erfreute. Die Familie sang auf zahlreichen Bühnen in Österreich und später sogar in Amerika. Auf dieser Geschichte basiert das bekannte Musical "Sound of Music" und auch verschiedene Filme, die zu Welterfolgen wurden. Stilecht diente Salzburg mit seinen Sehenswürdigkeiten als zauberhafte Kulisse für die singende Familie.

Man erreicht das Kloster Nonnberg vom Kapitelplatz aus über die Stieglgasse und den Hohen Weg. Eine andere Strecke zum Stift führt über die Stufen der Nonnbergstiege von der Kaigasse aus.